Veranstaltungen die thematisch zur Website passen und deren Besuch ihren Betreiber interessieren könnte. Die Seite wird fortlaufend aktualisiert und immer unvollständig bleiben. Wer etwas veranstaltet oder eine nicht aufgeführte Veranstaltung kennt und meint, das könnte passen und sollte hier aufgeführt werden, kann gern eine entsprechende Mail schreiben (bitte die Betreffzeile ausfüllen). Eine Garantie, dass der Termin dann erscheint, wird allerdings nicht gegeben.
Zweiter Teil des Thälmann-Epos (Film, DDR 1955)
Wir stellen vor: SCHLUCHT #1, aufgeschrieben von August 2019 – August 2020, eine Under-Underground-Zeitschrift, eine Ein-Mann-Aktion, die Chronik eines Jahres. So «unter» jedenfalls, dass es nur ältere und neuere Bekannte des Verfassers kennen (können), denn die Zeitschrift hat nie das fahle Licht der Öffentlichkeit erblickt. SCHLUCHT handelt von der Krise des Ichs in wirren Zeiten, dem vielleicht abgerissenen Faden der Revolution. Es geht um Rainald Goetz und gegen alles, um Elfriede Jelinek und das Versagen der Sprache, um Imre Kertész und den Covid-Ausnahmezustand. SCHLUCHT ist melancholische Wissenschaft, ist Melancholy Science: Gedanken-Splitter, Fragmente von Erzählung, Fetzen, die mehr sein wollen als nur hingedruckte Wörter, als niedergeschriebenes und niedergerungenes Leben, denn da kommen sie her.
Wie konnte das geschehen und wie kann sowas künftig verhindert werden? – Gespräch: Bastian Barucker, Dr. med. Erich Freisleben. Moderation: Gabriele Gysi.
Information und Anmeldung: Nachdenken in Berlin.
/ Staatsreparatur (Jungfernstieg 4B, B Lichterfelde Ost)
/ Neurotitan (Haus Schwarzenberg, Rosenthaler-39, B Mitte)
Die Friendly Capitalism Lounge ist nach einem Pausenjahr im Wedding wieder zurück in der Galerie neurotian! Unter dem Titel “nothing learned” werfen wir einen erstaunten Blick auf die Welt und ihr unglaubliches Talent, im Moment der größten Krisen den Kopf in den Sand zu stecken. Der schlechteste Präsident aller Zeiten ist wieder da und auch die atomare Bedrohung ist zurück. Der Klimabericht eine Katastrophe, Krisen und Kriege allerorten, aber solange sich damit irgendwie Geld verdienen lässt, geht alles so weiter wie bisher…
(USA, GBR, TCH 1991). Regie: Steven Soderbergh. Schwarz-Weiss & einige Minuten Farbe. 95 Minuten. Deutsch synchronisierte Fassung.
/ Buchhändlerkeller (Alt-Lietzow 12, B Charlottenburg)
1990 suchten Alfred Behrens und Michael Kuball per Anzeige nach privatem Filmmaterial aus 4 Jahren „Ostzone“ und 40 Jahren DDR und wurden mit ca. 300 Stunden in allen Formaten von N8 bis Video überschüttet. Über ein Jahr lang wurde gesichtet, bis Ende 91 ein Programm von 2 x 90 Minuten fertig war. „Ossis live“ titelte Die Zeit, „DDR privat“ der Tagesspiegel. Mit Ausnahme einiger Aufnahmen von Profis aus den Jahren nach 1945 und später Aufnahmen aus den Betriebsfilmclubs und Amateurfilmstudios waren die Aufnahmen nur dort gezeigt worden, wo sie entstanden waren: in den Familien, im Freundeskreis, in der Clique.
Die Filme sind stumm, kommentiert werden sie im Nachhinein von den Amateurfilmern oder Verwandten. Manche Ältere sind noch im halboffiziellen Sprachgebrauch gefangen, Jüngere reden so ungezwungen, wie sie sich auch vor der Kamera bewegt haben. Bilder, wie sie ein Westpublikum nie gesehen hatte: Die Außenwelt ist reglementiert, Lebensfreude und Geselligkeit zeigen sich erst in der Innensicht.
Folge 1. Die Sowjetische Besatzungszone zeigt sich als das, was, sie ist: russisches Militär überall, der Stadtkommandant hat Geburtstag, unter den Parolen und Plakaten sind die Trümmer von Leipzig „Arbeitsplatz“ der Erwachsenen und Spielplatz der Kinder zugleich.
Folge 2. Noch immer wird viel „angetreten“ zu Umzügen und Appellen, zu paramilitärischen Geländespielen im Pionierlager, es gibt aber auch private Rückzugsorte wie die Datsche und den Kleingarten oder Ausflüge und Reisen.
Folgen 3 u. 4: Do. 12.12.24, 20:00, ebd.
Laidak Sessions #10
Wie Washington seine Herrschaft sichert und welchen Preis wir dafür zahlen. Moderation Patrik Baab.
In ihrem Buch Der Eurasienkomplex – Warum und wie dem Westen die Zukunft entgleitet stellen Thomas Fasbender und Uwe Leuschner die Frage, ob sich die Zukunft der Welt in Eurasien entscheidet.
Ja, meinte der vielzitierte US-amerikanische Geostratege Zbigniew Brzeziński.
Ja und nein, sagen die beiden Autoren. Denn die Möglichkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit des Westens mit dem Osten besteht durchaus. Wenn sich der Westen korrigierte und statt der Konfrontation die Kooperation suchte, würde er über seine und unser aller Zukunft mitentscheiden können. Doch warum tut er das Vernünftige nicht?
Thomas Fasbender und Uwe Leuschner glauben, daß Vorurteile, Unwissen und auch Überheblichkeit das Bild von Rußland, China und die anderen nicht-westlichen Staaten bestimmen. Falschen Narrative und Hybris führen zu Fehlentscheidung in der Politik. Auf diese Weise verliert der Westen sukzessive seine Fähigkeit, die globale Zukunft mitzugestalten und ist einer Entwicklung ausgeliefert, die ganz gewiß erfolgen wird. Mit oder auch ohne den Westen.
Lange nicht alles, was für Leser der Weltexperiment-Seiten interessant sein könnte, ist oben gelistet. Unbedingt empfiehlt sich ein Blick in weitere Kalendarien.
Titelbild. «Mengenlehreuhr» von Dieter Binninger, 1975. Standort seit 1996 Budapester vorm Europa-Center, B Charlottenburg (eigenes Foto). Mengenlehre war Mitte der 70er in den Grundschulen grosses Thema. Man glaubte, wenn man den Schülern nicht mehr das Kleine 1x1 beibringt, sondern Mengenlehre, dann werden das lauter Einsteins. Oder wenigstens könne man dem Osten oder Japan Paroli bieten. Das wirkliche Ergebnis ist, dass diese Generation weitgehend nicht mal elementare Mathematik zur Klärung existenzieller Fragen beherrscht.
weltexperiment.com・document Weltexperiment Kalender (2024-11-07)・revision 24890 (2024-12-06)・Ulf Martin Mail Telegram