“Casedemic”, Saison 20/21: “Mutanten” gegen “Amerika”

CP/M 21.2 – Covid-Mail an Catherina Pieroth, 28. Jan. 2021

Es gibt eine PDF-Datei zum ausdrucken, 2 Seiten A4.

Seit dem “Lockdown” in Deutschland im März 2020, ist eines meiner Hobbys das Anschreiben von berliner Abgeordneten. Die hier angeschriebene Catherina Pieroth, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, hatte mir im Juli einen “konstruktiven Austausch” angeboten.

Die CP/M-Mails sind online und gehen zusätzlich an alle Fraktionen.

Moin Frau Pieroth,

was meinen Sie, wird die “Mutanten-Panik” (die B.Z. schreibt “Mutanten” statt “Mutationen”) die “Pandemie” am Laufen halten, oder bricht das Testfall-Kartenhaus ein, wenn Amerika jetzt aussteigt bzw. “öffnet”?

Sie haben sich in Ihrer Mail vom 4. Juli über die ewige Panikmache beklagt: “Angst und Hysterie werden auf eine Weise geschürt, dass ich das auch nicht nachvollziehen kann.” Sie beklagen sich und giessen Öl ins Feuer.

Sie lassen panikartig Krankenhäuser wegen “Mutationen” schliessen. Haben Sie überprüft, ob dort wirklich mehr Menschen als normal gestorben sind, und zwar an den Mutationen, oder waren das bloss wieder positive Testfälle? Haben Sie überprüft, ob die Mutationen gefährlich sind? Normalerweise sind Mutationen doch ungefährlicher, weil sich “Erreger” an ihren “Wirt” anpassen. Gibt es nicht überhaupt jede Menge Virenarten? Oder Krankenhauskeime, an denen im Jahr 60’000 Menschen sterben? – Nicht zuletzt das von Ihnen veranlasste administrative Handeln hält die Massenhysterie in Gang.

Jetzt sind allerdings die “USA am Weg zur Wiedereröffnung”, schreibt der Wissenschaftsjournalist Peter Mayer:

Bisher gab es in den USA ziemlich große Unterschiede in der Behandlung der Corona Krise. Gut zu beobachten bei NFL Spielen: 17.000 Zuschauer in Green Bay mit republikanischen Gouverneur, keine in Los Angeles mit demokratischen Gouverneur in Kalifornien. Unterschiede in den Ergebnissen sind nicht wirklich an den Maßnahmen festzumachen, wie etwa das Beispiel North Dakota versus South Dakota zeigt. Aber nun ziehen USA und von Demokraten regierte Bundesstaaten nach.

Die New York Times hat ein Karte, wo man das nachvollziehen kann. Die Gouverneure der Bundesstaaten wechseln nach “Great Barrington”. Das ist international in Sachen Massnahmen in etwa das, was in Deutschland die “Thesenpapiere” von Matthias Schrappe & Co. propagieren. Umgang mit einer Epidemie wie bisher in der Menschheitsgeschichte: die Gefährdeten schützen, der Rest macht, was er will.

Vorbild ist Florida. Ich hatte Ihnen im September die Videokonferenz von Gouverneur Ron DeSantis mit drei Spitzen-Fachleuten empfohlen. Schauen Sie die Körpersprache an: Der Gouverneur leitet die Konferenz, die Fachleute, darunter ein Nobelpreisträger, haben vollen Respekt dafür, dass ein Politiker die gesellschaftliche Lage nicht nach einem einzigen Parameter beurteilen kann. Noch dazu einem, wie der “Fallzahl”, die hochproblematisch ist.

Was Amerika vormacht, wird bekanntlich in Europa früher oder später nachgemacht, zumal “der Corona-Unmut in Europa wächst”. Weitere Neuigkeiten: Auf Mallorca wird protestiert und in Österreich haben Juristen es satt, dass die Politik ständig das Verfassungsgericht missachtet. Das Amtsgerichtsurteil von Weimar kennen Sie? “Pandemiemüdigkeit” macht sich breit (Helmut Jäger, Arzt, Bewegungslehrer, Coach).

Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich am 7. September geschrieben habe: “Na, ich wünsche viel Erfolg beim Marathonlauf um die Volksgunst bis zum Herbst im nächsten Jahr. Wenn wir Januar 2020 als Startpunkt des Viruswahns wählen, dann haben wir noch nicht mal Halbzeit.” Ich habe damals gedacht, dass die Leute die Nase voll haben und die Sache enden wird. Das war ein Irrtum, denn Sie haben mit Massentests begonnen und es ging erstmal weiter.

Nachdem der erste “Lockdown” wohl vor allem schon wirtschaftlich angezählte Geschäfte getroffen hat (die sind “mit” aber nicht “an” dem Lockdown zugrunde gegangen), gehen jetzt wohl eigentlich gut laufende kleine Existenzen kaputt (“an”). Warum die “Big Players” oder “Mutti” so verbissen weitermachen, dafür haben mir verschiedene Leute Erklärungen angeboten. Aber was, bitte, haben Sie, als für die Stadt verantwortliche Politikerin des berliner Abgeordnetenhauses, von der Fortsetzung der Veranstaltung? Die kleinteilige Wirtschafts- und Kulturszene macht doch den Charme von Berlin aus.

In Florida hat Gouverneur DeSantis einen Tag nach seiner Videokonferenz im Wesentlichen die “alte Normalität” wiederhergestellt. “Right to Work” war das Motto. Man kann nicht Leuten ihre Existenz vernichten, wenn sie von einer Seuche nicht betroffen sind und die Massnahmen nichts bringen.

Bisher dachte ich, die Pandemie ist ein Spiel mit offenem zeitlichen Ende. Jetzt ist klar: Der zeitliche Ablauf 2020/21 ist derselbe, den Ivor Cummins (Vorstand im Irischen Verein zur Aufklärung über Herzkrankheiten) in seinem Acht-Minuten-Video “Casedemic” über die “Schweinegrippe” 2008/09 beschreibt: Erst gibt es bis Sommer eine milde medizinische Lage, dann sinnfreie Massentests, die eine riesige Zahl medizinisch bedeutungsloser “Fälle” erzeugen, dadurch zieht es sich bis zum Folgefrühjahr hin, und endet mit der Einstellung der Testerei. Meine Übersetzung: “Falldemie”.

Obwohl die Massenmedien anderes berichten, haben lange nicht alle Länder die “Casedemic 20/21” mitgespielt. Zum Beispiel hat das Industrieland Japan, mit der ältesten Bevölkerung der Welt, nie Massentests gemacht und nie einen “Lockdown”, sondern von Anfang an “Thesenpapiere”. Trotzdem beträgt die Testpositivensterblichkeit in Japan ein Zehntel der deutschen.

Am 20. Januar 2021 hat nun sogar die Weltgesundheitsorganisation festgestellt, dass der Test keine Infektionen nachweisen kann. Damit ist der Charakter der Pandemie als Falldemie gewissermassen offiziell bestätigt. Das war gleichzeitig der Schlusspfiff. Mit dem Ausstieg Amerikas beginnt die Nachspielzeit.

In Deutschland ist die Lage kompliziert. Die Spielleitung hat sich verbunkert. Sie, Frau Pieroth, betreiben weiter die Panikmache, über die Sie sich wundern. Viele Menschen sind, unter anderem wegen der “Mutanten”, weiter im Viruswahn. Andere wollen, wegen “Amerika”, endlich raus. Sie werden grosse Freude damit haben, diesen Riss politisch zu bewältigen. Die Pandemie endet mit Sicherheit. Die Panik zu beenden, das wird Ihre Herausforderung. “Debriefing” heisst sowas übrigens im “Thesenpapier” Nr. 3. Ich bin nicht sicher, dass Sie mit weiteren “Verschärfungen” Erfolg haben werden.

Die reguläre Spielzeit ist zuende. Wie lange die Nachspielzeit läuft, werden wir sehen. Die Uhr tickt. Ihr “Marathonlauf” um das Urteil der Bürger geht bis Herbst. Casedemic geht dagegen mehr wie “Reise nach Jerusalem”: Gewinner gibt es im Falle einer Falldemie keine, der grösste Verlierer ist, wer zuletzt aussteigt. Denn der ist der Dümmste.

Mit falldemischen Grüssen
Ulf Martin, Berlin

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